Geschichte
Schloss Schreez liegt an der alten Handels- und Heerstrasse am nordöstlich gelegenen Abhang des Sophienberges in einer Talmulde inmitten des Ortes Unternschreez und wurde 1265 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1278 war es markgräfliches Lehen der Herren von Nankenreuth. 1519 brennt das Schloss ab, 1551 erst wird es erneuert. Aus dieser Zeit stammen Ost- und Westtrakt, die beiden Ecktürme mit Kegelhaube und der nordseitige Erdgeschosstrakt mit der Halle. Auch Steinmetzzeichen, ehemals kleine Zugbrücke und Doppelwappen derer von Nankenreuth-Künßberg erinnern noch an diese Epoche.
1613, nach dem Tod des letzten Nankenreuthers, Philip Albrecht, fällt das Lehen an die Markgrafen von Bayreuth zurück. Zu der Zeit ist Markgraf Christian (1587/1603-1655) an der Regierung, die er von der Plassenburg in Kulmbach ins Alte Schloss Bayreuth verlegt hat. Unter seiner Gemahlin, Markgräfin Maria, erlebte Schloss Schreez seine Blütezeit. Es wurde eine bedeutende Haushaltsverwaltung eingerichtet und mehrere Rittergüter wurden dazugekauft .
… zum markgräflichen Jagdschloss …
Ab 1667 ließ Markgraf Christian Ernst (1644/1661-1712) das angrenzende Jagdareal „Thiergarten“, das er schon einige Jahre zuvor von einer Mauer und 6 Toren hatte umgeben lassen, von seinem fürstlichen Hofbaumeister Elias Gedeler weiter ausbauen. Auf der kleinen Anhöhe entstand eine sternförmige Jagdanlage und in deren Mitte das Jagdschloss Thiergarten. Dort wurden große Parforcejagden auf die kapitalen Hirsche abgehalten, aber auch Feste und Bälle gefeiert. Das nahe Schloss Schreez wurde damals als zusätzliches Jagdschloss genutzt – eine Bequemlichkeit, die auch die folgenden jagdfreudigen Markgrafen Georg Wilhelm (1678 /1712-1726) und Friedrich (1711/1735-1763) beibehielten.
… und wieder zum Adelsschloss
1791 verkaufte Markgraf Alexander (1736/1769-1791) das ganze Markgraftum Brandenburg-Bayreuth – und somit auch Schreez – an das Königreich Preußen. Nach mehrfachen Besitzerwechseln, zuletzt an die von Brandenstein, erwarb 1907 Karl Reichsfreiherr von Seefried auf Buttenheim Schloss Schreez und vervollständigte die Inneneinrichtung aus dem Inventar anderer Schlösser der Familie. Seine Tochter Lili Freiin von Seefried heiratete 1912 den amerikanischen Augenarzt Prof. Dr. Rudolf Denig. Die beiden Schlossflügel mit Walmdach und die zwei runden Ecktürme wurden zwischen 1922 und 1928 renoviert und dienten der Familie zunächst als Zweitwohnsitz. 1952 siedelte die Familie von New York nach Deutschland über und bewohnte Schloss Schreez dann dauerhaft. Dr. Alfred Denig, der Sohn, errichtete nach seinem Tod 2005 testamentarisch die Dr.Alfred-Denig-Stiftung zur Erhaltung des Schlosses als Baudenkmal und um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Schloss wird von einem Park und einer Mauer umgeben, die im südlichen Teil – ebenso wie das schmiedeeiserne Gartentor – noch aus dem 18. Jh. stammt.
(Die Zahlen in Klammern nennen Geburtsjahr und die jeweilige Regierungszeit)
Beschreibung
Zwei Flügel mit Walmdach, zwei runde gedrungene Ecktürme mit Kegelhauben im Osten Wappen.
In der Parkmauer außen Doppelwappen Nankenreuth-Künßberg (1. Hälfte 16.Jh. eingemauert).
Besitzer
- Burggraf Friedrich III. (1265 als Lehen)
- Herren von Nankenreuth (1402–1613 als markgräfliches Lehen)
- Königreich Preußen (1791)
- Freiherr Carl von Seefried auf Buttenheim 19. Jh.
- Familie Denig (1912)
- Dr.–Alfred–C.–Denig–Stiftung (2005)
Historie
- 1519 großenteils abgebrannt
- um 1541/51 Wiederaufbau des Schlosses
- um 1754 Bau des Südflügels
- 19. Jh. Durchführung von Aus-/Umbauten
- 1922 bis 1928 renoviert
Text & Fotos: Dr.Alfred-Denig-Stiftung